1.Station

Jesus wird zum Tod verurteilt
"Pilatus ließ, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen." (Markus 15,15)
Menschen, die alleine gelassen sind. Stehen alleine mit ihren Problemen, mit ihren Sorgen und ihren Ansichten.
Kenne ich wen, der am Rande steht. Kann ich jemanden ein Stück entgegen gehen, ihn dort unterstützen, wo es nötig ist?

2.Station

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
"Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt." (Johannes 19,17)
Sein Kreuz tragen. Etwas tragen, was einem nicht gebührt. So etwas kann zur Verzweilflung führen.
Oder kann ich auch Ungerechtes ertragen, das Positive daran erkennen? Oft gibt es auch in der schlechteste und unmenschlichsten Situation etwas Positives.
Dieter Bonnhoeffer hat kurz vor seiner Hinrichtung im KZ gesagt: "für mich ist es das Ende und gleichzeitig der Beginn"

3.Station

Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
"Als ich stürzte, lachten sie... Sie verhöhnen und verspotten mich, knirschen gegen mich mit den Zähnen. (Psalm 35,16)
Man läuft nicht immer auf der Glückswelle dahin. Straucheln ist menschlich.
Und doch, wie oft schauen wir auf die, denen etwas nicht gelungen ist, herablassend, mit einem inneren Lächeln, mit der Genugtuung, dass es mir besser ergangen ist.

4.Station

Jesus begegnet seiner Mutter
Die Worte des alten Simeon an Maria beginnen wahr zu werden: "Er (Jesus) wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird ... Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. (Lukas 2,34-35)
Dem liebsten Menschen nicht weiterhelfen zu können, das Leiden nicht beenden zu können ist schwer, sehr schwer.
Und doch, alleine die Begleitung ist Hilfe. Da zu sein. Die Person nicht alleine zu lassen.

5.Station

Simon hilft Jesus das Kreuz tragen
"Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen." (Markus 15,21)
Hilfe!
So schreien viele, ohne dass es jemand hört. Erst im Letzten Moment siehet man oft erst die verzweifelte Situation eines Menschen. Burnout ist eine Typische Krankheit, die man erst spät erkennt.
Bleiben wir Aufmerksam. Dort wo unser Nächster Hilfe braucht.

6.Station

Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
"Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen." (Matthäus 5,7-8)
Nur ein bisschen Schweiß abwischen und auch damit wird ausgedrückt, du bist nicht alleine.
Ein kleiner Dienst, eine Blume der Aufmerksamkeit. Oft wäre es so leicht...

7.Station

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
"Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf." (Psalm 22,7-8)
Der nächste Rückschlag. Wieder in das selbe Loch gestolpert.
Auf, nicht liegen bleiben, noch einmal beginnen. Sich das zu sagen ist nicht leicht. Jesus zeigt es uns vor, der Weg ist noch nicht gegangen.

8.Station

Jesus begegnet den weinenden Frauen
"Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!" (Lukas 22,27-28)
Ja, es ist oft zum Heulen. Und vieles können wir auch nicht ändern. Nur, heulen alleine hilft nicht.
Änderung muss her - und wenn es nur im Kleinen ist.

9.Station

Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
"Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir. (Psalm 31,12)
Immer wieder Rückschläge - immer wieder aufstehen.
Lassen wir die nicht im Regen stehen, die es immer wieder nicht schaffen. Süchte, Charaktereigenschaften, schlechte Angewohnheiten. Haben wir nicht alle irgendwo eine Schwachstelle?

10.Station

Jesus wird seiner Kleider beraubt
"Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir." (Psalm 22,18)
Ohne Schutz da stehen, ohne Rückendeckung, ohne Netz oder Sicherungsleine. Das ist eine Herausforderung. Manchmal eine sogar unlösbare.
Gibt es jemanden, der meine Rückendeckung braucht, vor den ich mich stellen kann, damit er aus der Schusslinie ist?

11.Station

Jesus wird ans Kreuz genagelt
"Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lukas 23,33-34)
Denn sie wissen nicht, was sie tun...
Abgestempelt, sprichwörtlich ans Kreuz geschlagen. Kann das auch mich treffen, oder meinen Nächsten?
Wen habe ich schon abgestempelt, ins Eck gestellt?

12.Station

Jesus stirbt am Kreuz
"Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt. Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus." (Markus 15,34-37)
Aus, es ist vorbei. Geschafft.
Und doch, da bleibt etwas zurück. Ein Hauch, ein Geist.

13.Station

Jesus wird vom Kreuz genommen
"Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab." (Johannes 19,38)
Viele Dienste fallen uns schwer. Gehen an unsere Grenzen. Freiwilligendienste sind oft Knochenarbeit.
Und doch sind auch diese Dienste wichtig. Kann ich mich wo einbringen?
Es muss ja nicht gleich in der ersten Linie sein.

14.Station

Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
"Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei." (Johannes 19,39-42)
Das Grab stellt den Schlusspunkt für unsere Leiblichkeit dar. Für die Seele ist es die Erlösung, die Freigabe in ein neues Leben.
Trauer ist ein wichtiger Prozess. Doch bleiben wir in der Trauer nicht hängen.
Und wenn es einer/e nicht schafft?
Begleiten wir die Trauernden. Da sein, ist auch hier oft das wichtigste.

15.Station

Jesus ist auferstanden

V Deinen Tod, oh Herr verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir,
A bis du kommst in Herrlichkeit.

(Mk 16:9) Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht.

Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht.

Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.